Mein Leben hatte schon immer viele Höhen und Tiefen.
Dies wollte ich eine sehr lange Zeit nicht akzeptieren und ich fragte mich immer..."warum ich? warum mal wieder ich?" Einige Menschen fragen sich nach ihrem Sinn des Lebens, andere nicht!
Nun gibt es eben eine Lia hier auf der Welt...die von einer Pfütze in die nächste hüpft....und sich zwischendurch zum trocknen wieder in die Sonne legt!
Ein Freund der fragte mich, warum ich immer so viel Leid im Leben habe!
Ja aber habe ich das denn? So betrachtet hat mich dieses "Leiden" immer mehr zu mir selbst gebracht. Meine daraus gemachten Erfahrungen, kann ich anderen Menschen weitergeben. Aber ich will sie nicht eines besseren belehren. Mein richtig muss für sie nicht richtig sein..eben so wie mein falsch nicht ihr falsch ist. Aber ich merke und ich spüre immer mehr, dass kein richtig und kein falsch gibt...
und meine Therapeutin gab mir einen schönen Satz mit auf den Weg " Ratschläge sind auch Schläge, verbaler Art" irgendwie hat sie Recht...
Ja, es gibt Wirklich Menschen die nie etwas "schlimmes" erlebt haben...Allerdings frage ich mich, ob sie je an den Punkt gekommen sind, über sich und über das Leben nachzudenken? Immer nur in der Sonne sitzen, macht Kopfweh und Sonnenbrand;)
Ich habe meine Mama verloren als ich 23 Jahre alt war....da lebte ich mit meinem Flo alleine...und habe gerade erst mal so Richtig begonnen, mein Leben zu sortieren. In dieser Phase lernte ich einen Menschen kennen, der mich ausgelacht hat "Warum suchst Du deinen Sinn im Leben, geh doch lieber Party feiern"
Damals hat mich das traurig gemacht. Ich trauerte um meine Mutter und sah dadurch erst das Glück, das man haben kann, wenn man noch eine Mutter im Leben hat. Klar hat mich meine Mama manchmal genervt, und ich habe auch das ein oder andere wirklich Dumme Ding im Leben abgezogen...
Aber...ich weiß nun, wie das Leben ohne die Mama sein kann....
Ich habe keine Mutter die ich Nachts aus dem Bett klingeln kann, weil ich sie brauche....oder mit der ich einfach reden kann, Spazieren gehen....gerade in der Zeit mit dem Krebs hätte ich so sehr für mich gebrauchen können;)
Ich bin oft traurig, wenn ich daneben sitze...und höre wie die Mutter meines Freundes, über die Kindheit von ihm spricht. Er ist dann oft genervt....(kommt mir so vor)
Ich für mich vermisse diese Dinge...und ich sage meinen Freund dann auch "Schatz ich beneide Dich, sei froh dass du das alles noch hast! Das Du eine Mutter hast, die Dich anruft und mit Fragen NERVT....oder auch mit Ratschlägen"
Ich weiß wie es ist, ohne all das Leben zu müssen...und mein wundervoller Papa, der kann mir die Mama nicht ersetzen..niemand kann das....soll auch niemand!
Ich höre manchmal, wenn ich traurig bin eine kleine Stimme in meinem Kopf, die sagt " Die Mama ist nicht wirklich weg, sie ist im Augenblick einfach nicht zu erreichen"
Oft Fragen mich die Menschen "War das Deine Mutter?" (Fotos ect)
Ich sage dann "nein, das WAR nicht meine Mutter...das IST meine Mutter"
Mich macht es Sprachlos, wenn ich mitbekomme, wie viele Menschen miteinander umgehen....muss das alles sein? Muss man sich Streiten, kein Wort mehr miteinander reden?
Kann man nicht andere Wege finden?
Aber viele Menschen, die einfach alles haben....Schätzen diese Dinge nicht.
Ich weiß heute, dass meine Mama sich immer nur Sorgen gemacht hat und das Beste für mich wollte! Ich wollte mein bestes nicht hergeben, ich wollte meine eigenen Erfahrungen machen, war Stuhr...dickköpfig....launisch....
Aber all dies durfte ich sein....genauso wie meine Meine sich Sorgen machen durfte.
Ich weiß noch, wie meine Mutter und ich das letzte Mal miteinander sprechen durften....
Wir lagen gemeinsam auf dem Sofa, Kopf an Kopf....und sie fragte mich, ob sie alles richtig gemacht hätte? Oder ob sie eine schlechte Mutter gewesen sei, weil sie mir ihre Meinung und ihre Ansichten gesagt hat und mich 100 Male kritisiert hat!
Ich nahm meine Mama in den Arm und sagte ihr das sie genauso wie sie ist....die beste Mama der Welt ist.
Sie fühlte sich schlecht, weil sie ja inzwischen ganz wenig alleine schaffte und auf die Hilfe von außen angewiesen war. Es fühlte sich komisch für sie an...das ich jetzt diejenige war, die ihre Wohnung putze und ihre Wäsche aufhängte, einkaufen ging und kochte...sie Entschuldigte sich bei mir????
Meine Mama muss sich für NICHTS entschuldigen....
Ich tat es genauso aus Liebe für sie...wie sie alles aus Liebe für mich tat!
Aber so sehen dass nicht alle Menschen....leider!
Aber ich kann diesen Menschen nicht mehr sagen...als sei froh dass Du dich mit Deiner Mutti streiten und vertragen kannst! Das Du immer zu ihr kommen kannst....und immer gehen kannst wann Du willst! Das Du sie heute Abend anrufen kannst um nach einem Rezept zu fragen..all die Kleinigkeiten....die später ganz Groß und Wichtig sein können, wenn es nicht mehr geht!
Meinen Papa, den habe ich Leiden sehen....er hat so sehr gelitten, dass er sich kaum vorstellen konnte, wie wir alle gelitten haben und leiden. Noch heute, reden wir viel über Mama....oft heißt es..." weißt Du was Mama jetzt dazu gesagt hätte?" Meine Schwester und ich wir kichern dann...oder wir weinen gemeinsam, weil Mama uns einfach fehlt....und wir traurig darüber sind, dass wir vieles Nicht anders machen konnten!
Der Jonas ( er ist jetzt 5) fragte mich neulich..." Mama? wie bist Du eigentlich auf die Welt gekommen? Du hast ja gar keine Mama, nur den Opa, dass ist ja Dein Papa...hat er Dich bestellt?"
Ich musste kichern....
Ich dachte mir: Jeder ist ein kleines Wunder.
Wir sprachen dann, über die Oma....und sie stellten mir dann Fragen über das Leben und über Tod....
Florian sagte dann " Aber Mama, du hast doch nur bis bald gesagt, weil denken kannst du ja immer an die Oma, also ist sie ja nicht weg"
Ich nahm die beiden in den Arm und ich fühlte den Wunsch, dass sie solche Erfahrungen nie machen müssen. Aber dies liegt nicht in meiner Hand..das einzige was ich tun kann, ist für sie da sein....ihnen vermitteln, dass ich sie immer lieb haben werde..egal was sie getan und was sie nicht getan haben! Das ich sie auch nach einem gemeinen Wort noch lieb habe....ich kann da sein...bei ihnen sein..und sie solange Begleiten, wie sie mich mitnehmen wollen. Und selbst danach, werde ich da sein....wann immer sie mich brauchen....wann immer sie zu mir kommen wollen!
Weil ich sie Liebe...und das alleine zählt!!!
Das Leben mit seinen zwei Seiten....es läuft nicht nach Plan...es ist nicht Planbar...der Weg, das bist Du...und Dein Herz ist Dir dein Kompass....auch wenn dort viele Steine liegen....auch wenn dort keine Steine liegen...alles ergibt einen Sinn....auch wenn wir das erst viel viel Später erkennen und erfühlen können.....
In Liebe
Lia
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Du hast das schön geschrieben. Ich bin mir sicher, dass Deine Mama stolz auf Dich ist (hoffentlich klingt das jetzt nicht doof, ich mein es echt so). Du warst noch sehr jung, als Du Deine Mama verloren hast. Verloren hier. Denn ich bin ja auch überzeugt, dass jeder bleibt. Ich mag den Satz "...ich wechselte ja nur die Räume.) Das glaub ich auch ganz fest. Ich spreche noch viel mit meiner Mama. Und ich bin manchmal ganz erschrocken, dass es schon 15 Jahre wird, seid sie "die Räume gewechselt hat".
AntwortenLöschenDu bist sehr reif für Dein Alter. Aber das weisst Du ja selber. Mir tut es leid, dass Du schon so viel Schlimmes erlebt hast. Aber irgendwie macht es Dich stärker. Deine Kinder sind ganz lieb, das merkt man von dem Wenigen das Du erzählst. Aber sie haben Dich, und Du passt ja gut auf und bist eine liebevolle Mama.
Das Lied von Grönemeyer, ja das kenn ich. Seine Lieder bleiben auch. Wenn man sie hört, dann setzten sich manche total fest. Wenigstens bei mir.
Ich wünsche Euch einen schönen Abend
Liebe Grüße
Elisabeth