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Freitag, 5. Oktober 2012

Spiegelbild

Was braucht man im Leben eigentlich wirklich?
Gestern Abend erinnerte mich an ein Gespräch. Früher habe ich sehr viel über diese Themen nachgedacht. Einige Gedanken dazu findet man hier auf meinem Blog.

Oft trauere ich Zeiten hinterher, die längst vergänglich geworden sind. Menschen, die mir einst sehr Wichtig waren, die ich heute nicht wiedererkennen kann. Alles unterliegt einem Wandel.
Ich wandel mich, die anderen Wandeln sich...die Welt wandelt sich.
Jeder neue Beginn, beinhaltet ein Ende-Ohne ein Ende, kein Beginn...
Manchmal sind solche Gefühle Grund, weshalb ich mich vor Emotionalen Bindungen drücken möchte. Oft mag ich Menschen nicht erst in mein Herz schließen um sie danach wieder zu verlieren.
Irgendwie ist dies eine falsche Strategie, ich weiß....
Aber wie oft wurde ich verlassen? Wie oft davon habe ich Menschen verlassen?
Wie oft verletzt? Enttäuscht?

Kaum angekommen, wird man wieder auf die Seite gedrückt....hey das ist aber doch meine Mitte!!!
Es ging mir gut damit, wenig zu fühlen...aber genug um zu lieben.
Alles verändert sich, eine Tatsache die sich nicht ändern lässt....Welch Wortspiel :) Und doch ist es kein Wortspiel sondern Fakt.
Überall lese ich Zitate, Sprüche und fremde Gedanken : Gib jedem Tag die Chance der schönste Deines Lebens zu werden.
Natürlich hat jeder einzelne Tag eine derart Große Aufmerksamkeit verdient, aber zerrt es nicht auch ganz schön an den Kräften?
Eine Freundin von mir, ist immer unzufrieden, ganz egal wie freundlich das leben zu ihr ist. Sie lehnt es ab...sie sagt Nein und entscheidet sich immer wieder aufs neue dazu.
Ich stand viele male daneben...traurig hat es mich gemacht...das man so derart gegen das Leben rebelliert und es selbst nicht spürt, sondern anderen die Schuld dafür geben will.
Aber was ist, wenn kein anderer potenzieller Schuldner mehr da ist? was dann?

Dann blickt man sich selbst ins Gesicht...und was sieht man?
Ich schätze, dass viele Menschen sich nie selbst ins Gesicht schauen werden. Weil sie es nicht wollen, nicht können oder es nicht wissen werden. Genau wie meine Freundin. Sie lebt das gleiche Trübe Leben nur in einer anderen Form. Die Menschen um sie herum haben sich verändert, aber sie hat es geschafft, dass sie die gleiche Rolle spielen. Ich bin nur noch am Rande in ihrem Leben. Ich konnte nicht mehr mit ihr in einem Boot sitzen, weil wenn ich untergehen will, dann nehme ich nicht bewusst andere Menschen mit. Das liegt mir nicht, das ist nicht meine Absicht.

Oft blickt man eine Fassade an, dass was der Mensch gerne wäre. Oft blicken wir unsere Fassade an.
Und wenn wir genauer hinschauen, würden wir sehen was wir nicht sind.

Irgendwann stand ich vor mir selbst. Blickte mir tief in die Augen und warf mir alle Dinge vor. Am meisten warf ich mir vor, mich selbst zu verraten. Immer wieder aufs Neue..in dem ich zu einem Leben nix sagte, sondern einfach lächelte und glaubte es aussitzen zu können. Doch träumte ich bereits von der Freiheit. Weg von den fiesen gemeinen Menschen, die mir erzählten *je mehr Du zu dir selbst kommst, um so abartiger wirst Du*
Solche Sprüche trafen mich, weil ich von einem anderem Leben träumte. Doch diese Worte ermunterten mich, immer dunkler zu werden. Ich legte meinen Heiligenschein ab, zog die braven Schuhe aus....


 Bis ich dann wieder vor mir stand. Eines Tages sagte das Spiegelbild: lass es uns doch bitte einmal so tun, wie ich es möchte. Vertraue mir bitte dieses eine mal. Nur dieses eine Mal!!!

Ich lächelte den Spiegel an und nickte. Genauso und nicht anders....

Ich nehme das kleine Mädchen an die Hand und sage ihm, dass wir nun weitergehen werden. Es gibt viel zu sehen, viel zu fühlen, viel zu Leben....
Ich bin was ich bin...ein Gesicht mit vielen Fassaden....



Ich bin froh, dass ich mich immer wieder aufs neue Kennenlernen darf.

in LIEBE Lia


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